Kampfgeschrei und das Klingen von Stahl auf Stahl hallte durch die hohen Flure der Festung der Stürme, während sich Trabakh bemühte, mit seinen Begleitern Schritt zu halten. Hinter ihm stand die anmutige Blutelfe Itarildë, die in fließenden Bewegungen einen Pfeil nach dem anderem mit ihrem kunstvoll gefertigten Bogen verschoss. Neben ihr beschwor die mächtige Aeluinya dunkle Zaubersprüche auf die Gegner herab, die sich daraufhin vor Schmerzen wanden und elendig starben. Jagost, in dunkler Rüstung der Todesritter gehüllt, und der machtvolle Schamane Wargrok, den Trabakh vor langer Zeit als namenlosen Orc auf einem geflügelten Reittier kennengelernt hatte, standen an vorderster Reihe und hieben mächtige Lücken in die Reihen der Gegner. Die Tauren-Druiden Grímur und Lugar waren ebenfalls im Kampfgeschehen miteingebunden, teilweise in ihrer naturgegebenen Gestalt, teils als Wildkatzen, und brachten dem Feind Tod und ihren Gefährten Heilung.
Doch der Kampf war bereits zuende, ehe Trabakh mehr als drei Schläge mit seiner Axt austeilen konnte. Auch Aeluinya schaute etwas missmutig drein, denn noch waren ihren mächtigen Beschwörungen nicht gefordert gewesen.Trabakh wischte sich den Schweiß von seiner Stirn.Von Unterforderung konnte er nichts spüren.
Der Tag einer erneuten Begegnung war gekommen und er schien erwartet worden zu sein, denn alle hatten sie ihm grüßend zugenickt, unweit vom Eingang der Festung, wo das Treffen einberufen worden war. Und Trabakh war ihnen gefolgt. Eine unbestimmte Gewissheit hatte ihm gesagt, dass er diesen Streitern vertrauen konnte.
Und nun standen sie kurz vor Kael’thas Sonnenwanderers Halle und Wargrok, der Orc-Schamane, gemahnte sie zur Vorsicht. Gleichzeitig munterte er Aeluinya mit Aussicht auf einen fordernden Kampf auf.
„Kael’thas ist nicht zu unterschätzen“, teilte er ihnen mit. „Der verräterische Blutelfenprinz verfügt über beachtliche Zauberkräfte. Achtet auf seine Begleiter und auf seine Bewegungen. Kraft und Ehre!“
Mit diesen Worten betraten sie die Halle. Grímur stieß ein verächtliches Lachen aus, anscheinend nahm er die vor ihm stehende Gefahr auf die leichtere Schulter. Und der Taure sollte recht behalten. Kael’thas Begleiter wurden schnell geschlagen und auch Kael’thas selbst wurde alsbald niedergestreckt. Dieser letzte Kampf hatte länger gedauert als die vorangegangenen und Trabakh konnte ein Triumphgefühl nicht unterdrücken, obwohl er an diesem Kampf nur einen kleinen Teil geleistet hatte.
Er streckte seine Axt in die Luft.
„Lok’tar ogar!“
„Lok’tar ogar!“, stimmte Wargrok mit ein.
„Für die Horde“, riefen Jagost, Grímur und Lugar zeitgleich.
„Selama ashal’anore!“, riefen Itarildë und Aeluinya.
Beim Verlassen der Halle murmelte Lugar leise vor sich hin.
„Ich hatte mir Ahn’Qiraj anders vorgestellt…“
„Wir sind auch nicht in Ahn’Qiraj, werter Gefährte“, raunte Wargrok ihm zu, „dies ist die Festung der Stürme. Die Säuberung Ahn’Qirajs wird unser nächstes Ziel sein.
Kategorien
Eine Antwort auf „Chronik eines Kriegers – Kapitel II – III“
Immer wieder schön etwas aus Gorrtaks Feder zu lesen… Also müssen wir bald wieder losziehen, damit es schnell mehr davon gibt. 🙂