Die Nacht über Orgrimmar war schon weit fortgeschritten und Grunzer, verborgen unter einer rauen, kratzigen und abgetragenen Kutte, schlich verborgen von Hausschatten zu Hausschatten. Sein Ziel war die Taverne, die sich nicht mehr weit befand und bislang war der Orc unerkannt geblieben. Er wollte nicht gesehen werden: weder, dass er sich in Orgrimmar aufhielt noch dass er eine Taverne aufsuchte. Er wollte für sich sein, allein mit seinen Gedanken. Und einem Krug gutem Bier.
Auf der Straße war wenig los, nur hier und da erhoben sich laute Stimmen, aber sie rührten von normalen Gesprächen her und betrafen ihn nicht. Er war einer unter vielen.
Grunzer hatte ein windschiefes Haus erreicht, das gegenüber der Taverne lag. Er sah sich um und schickte sich an, mit letzten Schritten die Straße zu überqueren.
Autor: Grunzer
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – VI
Ich erhoffte Ruhm und Ehre auf den Verheerten Inseln zu finden und anfangs gab es ausgiebig davon. Doch was passiert, wenn es zu viel des Lobes und der Ehre gibt? Steigt man weiter diese Treppe hinauf oder…oder gleitet man Stufen zurück, die man so mühsam erklommen hat? Ich war gefragter Streiter der Horde, kämpfte für den Kriegshäuptling, erschlug meine Feinde…um doch zu erkennen, dass mich diese Taten schwächten. Nicht körperlich, aber mental. Ich war verwirrt. War das ein natürlicher Ablauf? Auch in der Vergangenheit suchte ich dann und wann einen Ort der Ruhe auf, vorzugsweise das Tal der Prüfungen, aber dieses Mal…war es anders. Mitten im Kampf gegen die nicht enden wollende Meute von Dämonen hielt ich inne, fühlte mich entrückt. Um ein Haar entglitt mit die Axt aus der erschlaffenden Hand, knapp konnte ich einen fast tödlichen Hieb abwehren und meinen Gegner mit knackenden Geräusch den Schädel spalten. Von einer nicht näher erklärbaren Angst blickte ich mich um und erkannte, dass ich meine Kampfgefährten nur gefährden würde, sollte ich in dieser Verfassung weiter am Kampf teilnehmen. Ich rief nach meinem treuen Reitwolf und verließ das Schlachtfeld. Es wurde nach mir gesucht, doch ich zeigte mich nicht.
Einst war ich Grunzer…so lautete eine Zeile aus meinem Niedergeschriebenen und ich spürte, wie der Gedanke an diesen Namen beruhigende Wirkungen zeigte. Mein Blick wurde klarer, meine Gedanken schärfer. Grunzer. Ein einfacher Name, der aber einer einfachen Person gehörte, einem Peon, der…in mir war. Führte alles zurück? Nach all den Abenteuern und Schlachten?
Grunzer. Ich richtete mich auf und schaute in den Sonnenuntergang. Warum unter anderen Namen in den Krieg ziehen, wenn man doch schon einen Namen hatte? Warum nicht diesem Namen Ehre gewinnen lassen, warum unter einem neuen Namen? Grunzer. So einfach der Name und so einfach die Antwort.
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – V
Die Ereignisse haben sich überschlagen und Bilder von verwischten Erinnerungen reihen sich aneinander, so dass ich nur ein vages Gefühl des wirklichen Ablaufes habe.
Es kam zu einer epischen Schlacht. Kämpfer der Allianz und der Horde stellten Gul’dan und seine Gefolgsleute. Ein wahres Bannermeer wehte auf der Ebene, es war ein prächtiger Anblick, aber dennoch gewohnheitsbedürftig, denn Seite an Seite mit den Rittern der Allianz zu stehen fühlte sich fremd an. Aber schon bald schnitt meine Axt durch die Reihen der Feinde und ich erlag dem Kampfrausch. Irgendwann tauchte Archimonde, der Anführer der Dämonen, auf, und das Heer geriet in Bedrängnis. Aber durch die vereinigte Kräfte der Allianz und der Horde wurde er niedergerungen. Allerdings schaffte er es, mit letzter Kraft, für Gul’dan ein Portal zu erschaffen, durch das er fliehen konnte. Dennoch jubelte Grommash Höllschrei und die Überreste der Streitkräfte der Orcs fielen in den Freudeschrei über die neugewonnene Freiheit mit ein. Khadgar, einer der mächtigsten Zauberer in Azeroth, blieb aber still, und das machte mich nachdenklich. Er muss geahnt haben, dass wir Gul’dan nicht zum letzten Mal gesehen habe.
Ein erneutes Erwachen
Die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmte, überkam ihn, bevor er die Augen aufgeschlagen hatte. Das letzte, woran sich Nurm erinnern konnte, war, dass er mit Gorrtak, dem Krieger der Finsteren Streiter, zusammen in Azsahara unterwegs gewesen war.
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – IV
Klong.Klong.Klong.
Die Luft war heiss und stickig, Qualm kratzte ihm unangenehm im Hals und Schweiß rann ihm ständig in die Augen. Doch konzentriert schwang er den Schmiedehammer weiter und ließ ihn auf den Schwarzen Amboss niedersausen.
Klong.Klong.Klong.
Schwer hallten die Geräusche von den alten Wänden wider und der Orc war sich bewußt gewesen, dass der Lärm die Bewohner und Wesen dieser Tiefen anlocken würde, doch die Feuerelementare hielten sich zurück, hatten sie doch erkannt, dass er zu stark für sie war.
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – III
Kampfgeschrei und das Klingen von Stahl auf Stahl hallte durch die hohen Flure der Festung der Stürme, während sich Trabakh bemühte, mit seinen Begleitern Schritt zu halten. Hinter ihm stand die anmutige Blutelfe Itarildë, die in fließenden Bewegungen einen Pfeil nach dem anderem mit ihrem kunstvoll gefertigten Bogen verschoss. Neben ihr beschwor die mächtige Aeluinya dunkle Zaubersprüche auf die Gegner herab, die sich daraufhin vor Schmerzen wanden und elendig starben. Jagost, in dunkler Rüstung der Todesritter gehüllt, und der machtvolle Schamane Wargrok, den Trabakh vor langer Zeit als namenlosen Orc auf einem geflügelten Reittier kennengelernt hatte, standen an vorderster Reihe und hieben mächtige Lücken in die Reihen der Gegner. Die Tauren-Druiden Grímur und Lugar waren ebenfalls im Kampfgeschehen miteingebunden, teilweise in ihrer naturgegebenen Gestalt, teils als Wildkatzen, und brachten dem Feind Tod und ihren Gefährten Heilung.
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – II
Schmatzend fuhr die doppelschneidige Axt durch den Panzer des Silithiden und trennte dem Wesen den Kopf ab. Das Insektoid sank leblos zu Boden und grünliche, zähe Flüssigkeit floss aus der offenen Wunde, die der trockene Sandboden begierig aufnahm. Trabakh sah sich nach weiteren Silithiden um, doch es schien so, dass man ihm eine Pause gönnen würde. Schnaufend säuberte der Orc seine Axt im Sand und trank einen Schluck aus seinem Wasserschlauch und verschloss diesen dann wieder sorgfältig. Wasser war in dieser Ödnis sehr kostbar. Er war schon durch Tanaris gereist und war davon ausgegangen, ein derartiges Wüstengebiet nie wieder betreten zu müssen, doch er war dem Ruf seines Kriegshäuptlings gefolgt, um den Zirkel des Cenarius beizustehen, die um Untersützung gebeten hatten.
Chronik eines Kriegers – Kapitel II – I
… seine Finger verkrampften sich und die Schreibfeder ließ sich nicht mehr führen. Die Buchstaben, die er eben noch auf das Pergament geschrieben hatte, verloren ihre Form, zogen sich zu einem tintenschwarzen Klecks zusammen, der sich geleeartig über das Pergament ausbreitete. Ein schwarzes Loch sprang ihn an …
Trabakh schrack aus dem Schlaf auf und unterdrückte nur mühsam einen Schrei. Hektisch atmend besann er sich, wo er sich befand. Die Sonne stand schon tief im Tal der Prüfungen und die Felsen und die wenigen Bäume warfen langen Schatten auf den sandigen Boden. Vor ihm stand ein Ork in spärlich bekleideten Leder und hielt einen Holzknüppel in der Hand. Es schien so, als ob er kurz davor war, Trabakh mit der Knüppel auf den Kopf zu hauen. Sofort sprang Trabakh auf und stieß den Orc zu Boden.
Chronik des Kriegers – Kapitel I, 5.Teil
„Vier Jahre nun hatte der Lichkönig für seinen ersten großen Schachzug gewartet und die Schlacht, die schon seit geraumer Zeit schwer wie Nebel über die Welt hing, brach aus. Die Horde und die Allianz schickten ihre Armeen in das eisige Nordend. Der Eintritt in das eisige Land war jedoch schwer zu erlangen, und so dauerte der Eroberungszug mehrere Monate.
Ein kurzer Flug
Der Wind brauste ihnen in den Ohren und die Landschaft glitt unter ihnen vorbei. Das Bild wechselte von kargen Landschaften hinüber zu Gebirgsvorläufern und dann zu einem gelbbraunen Waldgebiet, in dem immer Herbst zu sein schien. Der Flugwind trocknete Nurms Augen aus, fehlende Tränenflüssigkeit machte ihm zu schaffen. Er rieb sich mit einer Hand die Augen und Gorrtak schaute besorgt hinter sich, doch der Priester wirkte sicher auf den Rücken des Flugtieres. Der Trank tat seine Wirkung.