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Tauwetter

Die Wünsche meines Pflegekindes trieben mich kreuz und quer durch Nordend. Die Reisen an sich konnte ich nicht wirklich genießen, war mir die Gegend doch noch unbekannt. Ich fürchtete stets, mit dem Kleinen in einen Hinterhalt zu geraten, doch das Glück war uns hold. In der Boreanischen Tundra stießen wir auf freundliche Murlocs, deren Kaulquappen meinem Roo gerne als Spielgefährten dienten. Aus dem traurigen Waisenkind wurde an diesem Tag ein aufmüpfiger, lustiger Kerl, dessen etwas zu großen Augen vor Begeisterung leuchteten. Ich nutzte die Zeit, in der er mit den anderen Kindern herumtollte, um mir die Sprache dieses Stammes grob anzueignen und zarte Freundschaftsbande zu knüpfen. Ein feindlicher Murlocstamm machte ihnen das Leben schwer, und ich tat mein Bestes, um ihre Sorgen weniger werden zu lassen.

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Albträume

Ich trieb meine Ausbildung voran, hielt Augen und Ohren offen und studierte in den Bibliotheken alte Schriften in der Hoffnung auf Hinweise zu stoßen, doch so leicht ließ sich die Prophezeiung nicht finden. Ich übte mich in Geduld. Auch in Dalaran vermutete ich einige ältere Bücher. Es würde noch mindestens vier Zirkel dauern, bis ich das Portal in Shattrath nutzen könnte, also blieb mir gar nichts anderes übrig, als mich anderen Dingen zu widmen.

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Antwort an Gorrtak

„Werter Gorrtak,

manch Streiter war schon des nicht enden wollenden Kampfes müde, und sicher ist es eben dieser Kampf gegen das Übel, das Azeroth immer wieder bedroht, der uns alle hier zusammenführt und uns eine Gemeinsamkeit ist, die Fremde zu Gefährten macht. Doch glaube ich auch, daß der Überdruss vielleicht in gerade dem Moment wurzelt, in dem wir die Augen nur noch auf die Schlachtfelder richten und das Leben derer aus dem Blick verlieren, die Seite an Seite mit uns in den Reihen stehen.

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Zwischen jetzt und einem letzten Blick

Als ich einsah, daß ich allein nicht mehr weiterkam, überwandt ich meinen Stolz oder das, was davon geblieben war, und bat Die Finsteren Streiter um Unterstützung. Tinuzar, der eine gespenstische Verbindung zu Khylon zu haben schien, antwortete prompt, daß der Todesritter bereits auf dem Weg sei. Als hätte er nur darauf gewartet, daß ich mich nach Hilfe umsah, tauchte er aus den Schatten ins Licht, düster und bedrohlich.

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Schweigen

Wieder einmal begleiteten Grímur und Aeluinya mich in die Höllenfeuerzitadelle – selten hatte mich ein Ort so sehr ermüdet -, und ich bemühte mich sehr, den Anweisungen der Hexenmeisterin Folge zu leisten. Auch als sie mir nahelegte Feuergold zurückzuhalten, widersprach ich nicht. Die Höllenorcs betrachteten ihn als leichte Beute und stürzten sich auf ihn wie Fliegen auf einen Kadaver. Ohne ihn fühlte ich mich fürchterlich schwach und nutzlos, doch es war für uns alle sicherer so.

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Das Vergessen

Aeluinya ließ sich nicht blicken. Nie wieder war ich ihr hier begegnet, und doch hoffte ich jedes Mal aufs Neue, wir würden uns noch einmal hier treffen. Vielleicht hatte sie jenen Abend längst vergessen. Und selbst wenn nicht, wäre er doch nur ein Bild in einer langen Reihe bedeutungsloser Ereignisse zwischen wichtigen Schlachten und großen Festen. Ob sie ahnte, wie sehr mein Herz an dieser Erinnerung hing? Bedauernd steckte ich meine Angel ein und kehrte in die Scherbenwelt zurück, um den Sporeggar noch einen Gefallen zu erweisen, um den sie mich gebeten hatten.

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Refugium

Der Abend am Verdantis… Welcher Zauber auch immer da wirkte, er befiel auch den Ort, um nicht zu vergehen. Auf ewig hatte sich dieses Bild in meine Netzhaut eingebrannt: die Hexenmeisterin, die an seinem grünen Ufer saß und die Angel auswarf. Wann immer ich den Verdantis passierte und Aeluinya nicht wirklich dort sah, entdeckte ich die Einsamkeit, die sie dort hinterlassen hatte, doch es war eine Einsamkeit, die die Erinnerung an kostbare Stunden in sich trug.

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Höllenfeuer und Orcs

Der Weg durch die Höllenfeuerzitadelle wäre für Grímur und mich allein ein sicherer Weg in den Tod gewesen. Auch mit Ael an unserer Seite war es mitunter alles andere als ein Spaziergang, sicher nicht wegen der Stärke der Gegner, wohl aber wegen ihrer Überzahl. Meine Unerfahrenheit erwies sich als zusätzliche Schwierigkeit. Die Hexenmeisterin kämpfte nicht mit Pizfip an ihrer Seite, sondern beschwor einen Leerwandler, der erst ein paar Angriffe einstecken musste, bevor er zu Höchstform auflief. Er war ein Dämon. Wenn seine Energie aufgebraucht war, würde er wieder im Nether verschwinden. Er müsste erneut beschworen werden, was sicherlich lästig war und viel magische Energie kostete, sonst aber keinerlei bleibenden Schaden anrichtete. Das alles verstand ich, doch es war mir nahezu unmöglich, meinen Instinkten nicht zu folgen. Automatisch betrachtete ich alles, was an der Seite seines Herren kämpfte, als einen Begleiter.

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Finstere Stunden

Bevor ich anfing die Scherbenwelt zu erforschen, wollte ich erst einmal die Dinge in den vertrauten Ländern erledigen. So war ich gerade in Silithus unterwegs, als ich den Geruch der Hallen gepaart mit etwas sehr Üblem wahrnahm. Ein Finsterer Streiter war in der Nähe, und er schien viele Tage in einer Gruft zugebracht zu haben.

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Der Weg nach Shattrath

Ich lernte mein Handwerk und erkundete die Welt, so gut es eben ging. Manchmal tat ich mich mit Grímur zusammen, um verschiedene Aufträge zu erfüllen. Er war ein treuer Gefährte, dessen druidische Fähigkeiten sich gut mit denen des Jägers verbanden. Noch immer hielt ich mich mehr an die Tauren als an die Blutelfen. Zwar grollte ich meinem Volk nicht mehr, jedoch fühlte ich mich bei den Tauren nach wie vor am wohlsten. Sie hatten mir eine zweite Heimat gegeben und sich meine uneingeschränkte Treue verdient.