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Itarildë

Verbannung

Ich kämpfte mich unzufrieden durch die Drachenöde. Vom Wyrmruhtempel hielt ich mich fern, gab es doch genügend Dinge in Gallgrim und Agmars Hammer zu erledigen. Der Anblick der weißen Landschaft gab mir keinen Frieden mehr. Ich fühlte mich von Feinden umgeben und konnte den Bewohnern keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbringen. Sie waren Auftraggeber, mehr nicht. Ich kam ihnen zu Hilfe, um meine Taschen zu füllen, auf daß ich irgendwann das nötige Gold für den Reitlehrer beisammen hätte. Als ich den Federschmuck eines äußerst unangenehmen Vogels im Smaragddrachenschrein ablieferte – eine Trophäe, die ich nur dank Gorrtaks Unterstützung hatte erbeuten können -, teilte mir meine Auftraggeberin mit, daß Alexstrasza mich zu sehen wünschte. Hatte sie es sich anders überlegt? Würde sie nun ihr Wissen mit mir teilen?

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Itarildë

Sackgasse

Ich hatte mir Antworten und einen klareren Blick auf die Prophezeiung erhofft. Meine Reise zum Wyrmruhtempel war jedoch vergebens. Alexstrasza wusste oder ahnte etwas, daraus machte sie keinen Hehl, doch sie war nicht bereit es mir zu offenbaren. ‚Zu meinem eigenen Besten‘ würde sie erst mit mir über die Zukunft reden, wenn Aeluinya und ich in Eintracht vor ihr stünden. Jeder Widerstand und Protest stieß auf Granit. Die Lebensbinderin, die stets als gütige Hüterin allen Lebens gepriesen wurde, zeigte sich mir in dieser Hinsicht unerbittlich.

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Nurm

Die Begegnung

Die Sonne brannte auf die Steppe des Brachlandes herunter und Nurm blinzelte geblendet. Die Überfahrt nach Kalimdor mit dem Luftschiff hatte sich als….sehr interessant herausgestellt. Nurm hatte unterschiedliche Leute kennengelernt, die die unglaublichsten Abenteuer erzählt hatten. Es waren Orcs an Bord, grünhäutige Wesen mit kriegerischem Instinkt, anmutende Blutelfen…und auch Untote. Verlassene, wie er einer war.

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Gorrtak

Chronik des Kriegers – Kapitel I, 3.Teil

"Seit ich mein Schwert und Schild wieder in die Hand genommen habe, sind schon einige Schlachten wieder geschlagen worden. Und wieder gingen wir siegreich hervor und stolz war ich, wackere Streiter an meiner Seite zu haben: Wargrok, Aeluinya, Braks und Khylon. So unterschiedlich vom Volk, Wesen und Charakter, so einheitlich im Kampf. Meine Gefährten waren nicht weniger Schwert und Schild, wie ich sie in den Händen halte.

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Itarildë

Nozdormus Prophezeiung

Die Halle der Hexer war leer. Anscheinend brauchten auch Nethermanten von Zeit zu Zeit ihren Schlaf… Der übellaunige Schönling zog alle Vorhänge zu, entzündete ein spärliches Licht und webte einen Zauber, der alles in absolute Stille hüllte. Selbst die leisen, vereinzelten Geräusche der Nacht verstummten auf einen Schlag. Kein verirrter Vogelruf, kein Hufklappern später Reiter in der Ferne, kein gelegentliches Rufen, wenn die letzten Gasthausbesucher sich verabschiedeten. Es war, als hätte ein dicker Mantel alles Leben ausgesperrt. So musste es unter der Schneedecke Winterquells klingen…

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Itarildë

Verschwiegenes Papier

So sehr ich mich auch an den kleinen Fortschritten erfreute, die mein Kampfstil zu machen schien, so sehr frustrierte mich die Suche nach einem Hinweis in den Schriften. In den Büchern fand ich keine Antworten. Noch hatte ich längst nicht alle Bibliotheken abgesucht, doch mich beschlich das Gefühl, daß ich meine Zeit vertat. Falls ich mich irrte – die Bücher waren geduldig. Sie würden warten. Ich war es nicht, und es drängte mich danach etwas anderes zu versuchen. Meine Eltern hatten die Prophezeiung gekannt. Irgendwo mussten sie darauf gestoßen sein… Vielleicht hatten sie irgendwem davon erzählt. Vielleicht konnte mir irgendwer einen Anhaltspunkt geben, wo ich suchen konnte.

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Aeluinya

Warten

Wie viel Zeit war vergangen? Waren es Tage? Minuten? Waren es Stunden oder war es gar noch viel länger? Ich blinzelte. Das helle Licht tat in meinen Augen weh. Ein Stich direkt in den Sehnerv. Ich hatte das Gefühl, auf meinen leblosen Körper zu blicken. Als fremde Gestalt neben mir stehend. Ich sah, wie ich versuchte aufzustehen, wie ich Arme und Beine bewegte. Unkoordiniert und ohne Kraft krabbelte ich wie ein Insekt auf dem Steinboden umher. Erbärmlich. Schwach. Ich sah mich selbst flehend an. Töte mich! Zerquetsche mich! Doch ich stand nur da, schaute mir selbst tief in die Augen und zeigte auf den Rand des Steinvorsprungs, von dem es tief hinunter zur Terrasse des Lichts ging. Meine Hände griffen in die Fugen zwischen den Steinplatten und zogen mich Richtung Abgrund. Ich schaute hinab. Harter, fein geschliffener Stein war dort zu sehen. Die scharfen Kanten glänzten im Farbenspiel des Nethers. Wunderschön. Ich schloss die Augen und rollte über den Vorsprung. Die Luft umschlang meinen Körper, lies mich schwerelos scheinen. Mein Haar wehte um meine Stirn und meine Robe flatterte wie ein Banner des Triumphs im Wind. Ich öffnete die Augen und schaute nach oben. Dort stand ich an der Kante und blickte auf mich hinunter. Ich lächelte mich an. Dann durchzog ein Schmerz meinen Körper …

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Khylon

Abschied vom Leben

7 Jahre sind nun vergangen seit ich Khylon tot in Darroheim neben dem Kessel liegen fand. Seit damals bin ich nie mehr von seiner Seite gewichen. Nicht als er ohne Willen für den Lichkönig in den Horden der Untoten durch das Land streifte, auch nicht als er seine Ausbildung zum Todesritter in Archerus began. Doch seit dem Verrat von Arthas an den Todesrittern hat sich viel getan. Mein Herr hat nun endlich wieder einen freien Willen. Für die Schwarze Klinge aber im treuen Dienst für die Horde und die Finsteren Streiter sind wir nun unterwegs.

Er schaut mich heute sehr seltsam an. Wir sind weit gereist, wieder zurück zum Anfang. Er will doch tatsächlich noch einmal nach Darroheim. Er meinte er hätte noch was zu erledigen. Abschied nehmen vom Leben, endgültig…

Auch hierbei weiche ich ihm nicht von der Seite. Niemals ohne mich. Ich folge ihm…

Dies ist geschehen: http://gallery.me.com/andrekass#100741

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Itarildë

Tauwetter

Die Wünsche meines Pflegekindes trieben mich kreuz und quer durch Nordend. Die Reisen an sich konnte ich nicht wirklich genießen, war mir die Gegend doch noch unbekannt. Ich fürchtete stets, mit dem Kleinen in einen Hinterhalt zu geraten, doch das Glück war uns hold. In der Boreanischen Tundra stießen wir auf freundliche Murlocs, deren Kaulquappen meinem Roo gerne als Spielgefährten dienten. Aus dem traurigen Waisenkind wurde an diesem Tag ein aufmüpfiger, lustiger Kerl, dessen etwas zu großen Augen vor Begeisterung leuchteten. Ich nutzte die Zeit, in der er mit den anderen Kindern herumtollte, um mir die Sprache dieses Stammes grob anzueignen und zarte Freundschaftsbande zu knüpfen. Ein feindlicher Murlocstamm machte ihnen das Leben schwer, und ich tat mein Bestes, um ihre Sorgen weniger werden zu lassen.

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Gorrtak

Chronik des Kriegers – Kapitel I, 2.Teil

Gorrtak kratzte sich kurz am Kopf, tunkte dann die Feder erneut ins Tintenglass und schrieb weiter:
"Der Ruf ereilte mich zu einem Zeitpunkt, an dem ich ihn am wenigsten erwartet hatte. Es war kein normaler Ruf, er kam von Innen, meiner inneren Stimme. Es mag der Ruf des Kriegers gewesen sein, von dem ich schon viel gehört, aber noch nie so recht daran geglaubt hatte. Doch es gibt ihn.