Tripp, Trapp, Tripp, Trapp… ein kaum wahrnehmbares Tippeln war zu vernehmen. Vorsichtig huschten die beiden zwischen den Bäumen entlang. Es war später Nachmittag. Immer dann verspürten sie Hunger und sie begaben sich auf die Suche nach etwas Fressbaren. Darroheim war das Ziel. Dort lebten die Menschen und bei denen fiel immer etwas ab. Gerne etwas Brot oder auch ein wenig Trockenfleisch.
Ich trieb meine Ausbildung voran, hielt Augen und Ohren offen und studierte in den Bibliotheken alte Schriften in der Hoffnung auf Hinweise zu stoßen, doch so leicht ließ sich die Prophezeiung nicht finden. Ich übte mich in Geduld. Auch in Dalaran vermutete ich einige ältere Bücher. Es würde noch mindestens vier Zirkel dauern, bis ich das Portal in Shattrath nutzen könnte, also blieb mir gar nichts anderes übrig, als mich anderen Dingen zu widmen.
Der erste Auftrag
Nurm hatte den Tauren tatsächlich gefunden. Die großen, zottigen Tauren sind eigentlich nicht zu übersehen, doch dieser Taure hielt sich hinter dem Eingang einer Gruft versteckt. In einer dunklen Ecke an einem dunklen Ort. Nurm hatte ihn gefunden, doch sein Erfolgsgefühl erhielt sogleich einen Dämpfer. Er hatte damit gerechnet, eine Art Lehrer zu finden, der ihm die Lehren der Priesterschaft unterwies.
Antwort an Gorrtak
„Werter Gorrtak,
manch Streiter war schon des nicht enden wollenden Kampfes müde, und sicher ist es eben dieser Kampf gegen das Übel, das Azeroth immer wieder bedroht, der uns alle hier zusammenführt und uns eine Gemeinsamkeit ist, die Fremde zu Gefährten macht. Doch glaube ich auch, daß der Überdruss vielleicht in gerade dem Moment wurzelt, in dem wir die Augen nur noch auf die Schlachtfelder richten und das Leben derer aus dem Blick verlieren, die Seite an Seite mit uns in den Reihen stehen.
Chronik des Kriegers – Kapitel I
„Die Tage verdunkeln sich weiter, trotz des unermüdlichen Kampfes gegen die Schergen und Handlanger des Lich-Königs. Es ist ein aufreibender Kampf, doch eigentlich hat der Feind nur einen neuen Namen bekommen. Der Kampf scheint nie zu enden. Umso wichtiger halte ich es, Erfahrungen niederzuschreiben, auf das angehende Krieger Lehren daraus ziehen können.
Er zog die Tür seiner kleinen Kammer zu. Die Kammer war zwar klein, doch der Orc schätzte diesen Ort, versprach er doch Ruhe. Ruhe nach all den Kämpfen und Geschrei. Ruhe für eigene Gedanken. Der Orc lauschte an der geschlossenen Tür. Er schien gerade allein im Gildenhaus der Finsteren Streiter zu sein.
Die Erkenntnis
Nurm ließ eine Welle des Schmerzes durch die Reihen seiner Gegner laufen und belegte sie gleich mit dem Segen des Peins. Das Ergebnis war niederschmetternd. Und schmerzhaft. Für Nurm. Denn seine untoten Gegner ließen sich nicht beeindrucken. Nur einer blieb endgültig regungslos auf dem Boden liegen, die anderen kamen raunend und schmatzend mit schwankenden Schritten weiter auf den Priester zu. Nurm wich weiter zurück, doch seine untoten Gegner drangen immer mehr auf ihn ein.
Zwischen jetzt und einem letzten Blick
Als ich einsah, daß ich allein nicht mehr weiterkam, überwandt ich meinen Stolz oder das, was davon geblieben war, und bat Die Finsteren Streiter um Unterstützung. Tinuzar, der eine gespenstische Verbindung zu Khylon zu haben schien, antwortete prompt, daß der Todesritter bereits auf dem Weg sei. Als hätte er nur darauf gewartet, daß ich mich nach Hilfe umsah, tauchte er aus den Schatten ins Licht, düster und bedrohlich.
Das Erwachen
Er öffnete zögerlich die Augen und versuchte, seine Umgebung richtig wahrzunehmen. Etwas stimmte nicht.
Das letzte, woran sich Nurm erinnern konnte, war, dass er in einer Kriche in einer kleinen Gemeinde in Tirisfal ein Gottesdienst abgehalten und danach tief im Gebet gesessen hatte. War da ein Geräusch gewesen ? Nurm wusste es nicht mehr. Was war geschehen ?
Wieder einmal begleiteten Grímur und Aeluinya mich in die Höllenfeuerzitadelle – selten hatte mich ein Ort so sehr ermüdet -, und ich bemühte mich sehr, den Anweisungen der Hexenmeisterin Folge zu leisten. Auch als sie mir nahelegte Feuergold zurückzuhalten, widersprach ich nicht. Die Höllenorcs betrachteten ihn als leichte Beute und stürzten sich auf ihn wie Fliegen auf einen Kadaver. Ohne ihn fühlte ich mich fürchterlich schwach und nutzlos, doch es war für uns alle sicherer so.