26.10.2007, 12:50
Grunzer bekam weiche Knie und seine Beine knickten ein. Er plumpste auf den Boden und atmete tief durch, um zur Ruhe zu kommen. Dieser Kampf war so schnell gekommen und wieder gegangen, dass er die Kriegerwut, die ihn im Kampf überkommen war, gar nicht so recht bemerkt hatte. Erst jetzt, als alles vorbei war, und sein Herz wieder langsamer schlug, überkam ihm eine kleine Schwäche. Dies war der Preis eines jeden Kampfes. Er schloss kurz die Augen und noch einmal spielte sich der Kampf in seinen Kopf ab. Er öffnete die Augen und beobachtete den Untoten, wie er die Taschen der toten Menschen durchwühlte. Neben ihm saß Fratzel, der ebenfalls Atem schöpfte und langsam wieder zu Kräften kam. Auch ihm hatte dieser Kampf einiges abgefordert. Die glühenden Augen des Untoten drehten sich zu ihnen.
" Ihr habt wacker gekämpft, tapferer Orc," bemerkte der Untote mit rauchiger Stimme, ließ die Toten ruhen und näherte sich ihnen. " Und Eure magischen Fähigkeiten sind beachtenswert, Troll. Besonderes Eure Aufopferungsbereitschaft. Aber es war leichtfertig von Euch beiden, hier mitten in der Wildnis ein Lagerfeuer zu entfachen, ohne Euch zu vergewissern, wirklich allein zu sein."
Der Orc grunzte, benutzte seine Axt als Stütze und stand auf.
" Wir sind unerfahren, Untoter, und unser Dank ist umso größer, da Ihr Fremden zur Hilfe gekommen seid."
" Ah, " erwiderte der Untote. " Ihr meint, mit meiner Hilfe ...nein, mit der Hilfe eines Untoten hättet Ihr nicht gerechnet ? ". Der Untote lachte bitter auf. " Lady Sylvannas tat gut daran, mich in dieses Land zu schicken, um zu zeigen, dass unser geschlossenes Bündnis mehr sind als daher geredete Worte. Wir haben den gleichen Feind, Orc."
" Ihr kommt vom Östlichen Königreich ?", fragte Fratel, der sich wieder vollends erholt hatte.
" Ja, in der Tat. Ich bin auf dem Weg nach Sen'jin, um zu ergründen, ob die Geschichten, die man sich erzählt, wahr sind."
" Welche Geschichten, Untoter ?", fragte der Troll.
" Ob es wahr ist, dass ein Raptor, dass zum Reittier abgerichtet wurde, sich seinen Herrn wählt und sich nicht einem schwachen Wesen unterwirft."
Grunzer zog seine Stirn krauss.
" Dafür seid Ihr nach Kalimdor gereist ?", fragte er.
Der Untote lacht erneut auf. " Nein, wie ich schon sagte: meine Herrin sandte mich nach Kalimdor, um das Bündnis unserer Völker zu bekräftigen. Doch da ich wahrlich neu in diesem Land bin, nahm ich mir die Freiheit, es zuerst ein wenig zu erkunden, bevor ich den großen Thrall in seinen Hallen aufsuchen werde."
" Ein Fremder, der in einem fremden Land Fremden zu Hilfe kommt", sinnierte Fratzel. " Mir scheint, dass wir an Eurer Seite bleiben sollten, wenn wir Orgrimmar unbeschadet erreichen wollen. Auch wenn dies wohl über Umwege sein wird."
Ein Lächeln zauberte sich auf das Gesicht des Untoten. Gesichtszüge, die man bei diesem Wesen nicht vermutet hätte.
" Ich wäre erfreut, edler Troll.".
" Wie ist Euer Name, Krieger ?". fragte Grunzer.
" Man nennt mich Magalos, Orc ", erwiderte der Untote.
Und wie in einem anderen Land, in einer anderen Stadt von einem Anderen gefragt, so fühlte auch Grunzer, dass dies nicht volle Antwort auf seine Frage war. Aber er hatte auch Verständnis, wenn Magalos vorerst nicht mehr zu seinem Namen sagen wollte. Schließlich kannten sie sich erst seit ein paar Leichen und Minuten. Grunzer blickte kurz zum Troll hinüber und er sah, dass Fratzel ähnliche Gedanken hatte. Die Verzögerung war nur kurz, aber trotzdem bemerkbar gewesen, als Grunzer dem Untoten seine Hand entgegenhielt.
" Ich bin Grunzer, Magalos. Lasst uns das Land gemeinsam erkunden, bis wir Thrall aufsuchen, denn auch wir sind fremd hier, obwohl es unsere Heimat ist."
Magalos schlug ein. Dann trat der Troll näher und klatschte als dritte Partie auf die gereichten Hände.
" Fratzel fühlt sich geehrt, dass er an Eurer Seite reisen darf, Magalos."
Wenn auch die Augen eines Untoten stetig zu glühen scheinen, so kam es Grunzer einen Moment kurz vor, dass die Augen von Magalos noch einen Tick heller glühten.
Sie verschwendeten nun keine Zeit mehr und brachen das Nachtlager ab. Sie brachen in Richtung Süden auf und Fratzel übernahm die Führung ihrer kleinen Gruppe, da er in dieser Gegend schon viel gereist war. Sen'jin lag seines Wissens nach an der südöstlichen Küste und das Dorf bestand nur aus einer handvoll von roh gezimmerten Hütten. Sie kamen nur langsam voran, da eine Landschaft in der Nacht doch anders erscheint als am Tage und Fratzel war froh, dass Magalos eine Landkarte bei sich hatte, die sie auch mehrmals zu Ratem zogen. Nicht nur einmal mußten sie ihre Richtung korrigieren und mittlerweile verscheuchte schon die Morgenröte am Horizont die Dunkelheit der Nacht. Als sie nach vielen Umwegen wieder am Eingang des Tals zur Prüfung standen und erkannten, dass sie abermals die verkehrte Richtung eingeschlagen hatten, konnte sich Grunzer seine Frage nicht mehr verkneifen.
" Fratzel, wie oft seid Ihr in dieser Gegend gewesen ?"
Der Troll zählte nachdenklich an den Fingern ab und als er zwei Finger erhoben hatte, beschloss er, auf die Frage nicht zu antworten. Schnell liess er seine Hand wieder sinken. Daraufhin warf Grunzer einen kurzen Blick in die Karte und zeigte nochmals in südliche Richtung.
Fratzel, der den beiden folgte, murmelte missmutig vor sich hin:" Da zeigt es sich wieder, dass ich gut daran getan habe, meinem Jägerleben ein Ende zu bereiten."
Grunzer blieb stehen und sah sich zum Troll um.
" Ich dachte, du bist ein Priester."
" Eben."
Grunzer schritt lächelnd weiter.
" Das müßt Ihr mir eines Tages näher erläutern".
" Letzte Nacht war eine Gelegenheit, aber Dank meines Mojo konnte ich die Erzählung noch einmal verschieben."
Grunzer blieb abermals stehen.
" Die Geschichte hängt mit dem abgebrochenen Hauer von Euch zusammen ?"
" Geht weiter, edler Orc, es ist keine Geschichte von besonderer Rühmlichkeit."
Magalos lachte auf. " Ich freue mich schon jetzt darauf."
" Ihr habt wacker gekämpft, tapferer Orc," bemerkte der Untote mit rauchiger Stimme, ließ die Toten ruhen und näherte sich ihnen. " Und Eure magischen Fähigkeiten sind beachtenswert, Troll. Besonderes Eure Aufopferungsbereitschaft. Aber es war leichtfertig von Euch beiden, hier mitten in der Wildnis ein Lagerfeuer zu entfachen, ohne Euch zu vergewissern, wirklich allein zu sein."
Der Orc grunzte, benutzte seine Axt als Stütze und stand auf.
" Wir sind unerfahren, Untoter, und unser Dank ist umso größer, da Ihr Fremden zur Hilfe gekommen seid."
" Ah, " erwiderte der Untote. " Ihr meint, mit meiner Hilfe ...nein, mit der Hilfe eines Untoten hättet Ihr nicht gerechnet ? ". Der Untote lachte bitter auf. " Lady Sylvannas tat gut daran, mich in dieses Land zu schicken, um zu zeigen, dass unser geschlossenes Bündnis mehr sind als daher geredete Worte. Wir haben den gleichen Feind, Orc."
" Ihr kommt vom Östlichen Königreich ?", fragte Fratel, der sich wieder vollends erholt hatte.
" Ja, in der Tat. Ich bin auf dem Weg nach Sen'jin, um zu ergründen, ob die Geschichten, die man sich erzählt, wahr sind."
" Welche Geschichten, Untoter ?", fragte der Troll.
" Ob es wahr ist, dass ein Raptor, dass zum Reittier abgerichtet wurde, sich seinen Herrn wählt und sich nicht einem schwachen Wesen unterwirft."
Grunzer zog seine Stirn krauss.
" Dafür seid Ihr nach Kalimdor gereist ?", fragte er.
Der Untote lacht erneut auf. " Nein, wie ich schon sagte: meine Herrin sandte mich nach Kalimdor, um das Bündnis unserer Völker zu bekräftigen. Doch da ich wahrlich neu in diesem Land bin, nahm ich mir die Freiheit, es zuerst ein wenig zu erkunden, bevor ich den großen Thrall in seinen Hallen aufsuchen werde."
" Ein Fremder, der in einem fremden Land Fremden zu Hilfe kommt", sinnierte Fratzel. " Mir scheint, dass wir an Eurer Seite bleiben sollten, wenn wir Orgrimmar unbeschadet erreichen wollen. Auch wenn dies wohl über Umwege sein wird."
Ein Lächeln zauberte sich auf das Gesicht des Untoten. Gesichtszüge, die man bei diesem Wesen nicht vermutet hätte.
" Ich wäre erfreut, edler Troll.".
" Wie ist Euer Name, Krieger ?". fragte Grunzer.
" Man nennt mich Magalos, Orc ", erwiderte der Untote.
Und wie in einem anderen Land, in einer anderen Stadt von einem Anderen gefragt, so fühlte auch Grunzer, dass dies nicht volle Antwort auf seine Frage war. Aber er hatte auch Verständnis, wenn Magalos vorerst nicht mehr zu seinem Namen sagen wollte. Schließlich kannten sie sich erst seit ein paar Leichen und Minuten. Grunzer blickte kurz zum Troll hinüber und er sah, dass Fratzel ähnliche Gedanken hatte. Die Verzögerung war nur kurz, aber trotzdem bemerkbar gewesen, als Grunzer dem Untoten seine Hand entgegenhielt.
" Ich bin Grunzer, Magalos. Lasst uns das Land gemeinsam erkunden, bis wir Thrall aufsuchen, denn auch wir sind fremd hier, obwohl es unsere Heimat ist."
Magalos schlug ein. Dann trat der Troll näher und klatschte als dritte Partie auf die gereichten Hände.
" Fratzel fühlt sich geehrt, dass er an Eurer Seite reisen darf, Magalos."
Wenn auch die Augen eines Untoten stetig zu glühen scheinen, so kam es Grunzer einen Moment kurz vor, dass die Augen von Magalos noch einen Tick heller glühten.
Sie verschwendeten nun keine Zeit mehr und brachen das Nachtlager ab. Sie brachen in Richtung Süden auf und Fratzel übernahm die Führung ihrer kleinen Gruppe, da er in dieser Gegend schon viel gereist war. Sen'jin lag seines Wissens nach an der südöstlichen Küste und das Dorf bestand nur aus einer handvoll von roh gezimmerten Hütten. Sie kamen nur langsam voran, da eine Landschaft in der Nacht doch anders erscheint als am Tage und Fratzel war froh, dass Magalos eine Landkarte bei sich hatte, die sie auch mehrmals zu Ratem zogen. Nicht nur einmal mußten sie ihre Richtung korrigieren und mittlerweile verscheuchte schon die Morgenröte am Horizont die Dunkelheit der Nacht. Als sie nach vielen Umwegen wieder am Eingang des Tals zur Prüfung standen und erkannten, dass sie abermals die verkehrte Richtung eingeschlagen hatten, konnte sich Grunzer seine Frage nicht mehr verkneifen.
" Fratzel, wie oft seid Ihr in dieser Gegend gewesen ?"
Der Troll zählte nachdenklich an den Fingern ab und als er zwei Finger erhoben hatte, beschloss er, auf die Frage nicht zu antworten. Schnell liess er seine Hand wieder sinken. Daraufhin warf Grunzer einen kurzen Blick in die Karte und zeigte nochmals in südliche Richtung.
Fratzel, der den beiden folgte, murmelte missmutig vor sich hin:" Da zeigt es sich wieder, dass ich gut daran getan habe, meinem Jägerleben ein Ende zu bereiten."
Grunzer blieb stehen und sah sich zum Troll um.
" Ich dachte, du bist ein Priester."
" Eben."
Grunzer schritt lächelnd weiter.
" Das müßt Ihr mir eines Tages näher erläutern".
" Letzte Nacht war eine Gelegenheit, aber Dank meines Mojo konnte ich die Erzählung noch einmal verschieben."
Grunzer blieb abermals stehen.
" Die Geschichte hängt mit dem abgebrochenen Hauer von Euch zusammen ?"
" Geht weiter, edler Orc, es ist keine Geschichte von besonderer Rühmlichkeit."
Magalos lachte auf. " Ich freue mich schon jetzt darauf."